Horror im ICE
- geschrieben am 2. September 2012
- in Wir leben mit einem Stoma!
- von Sabine
Einmal nach unendlich vielen Jahren fahre ich mit dem Zug. Ich sagte gleich zu meinem Mann, dass ich lieber mit dem Auto fahre. Ok ich gebe dann doch nach und meine Tochte Rebecca, 17 Jahre jung, begleitet mich. Alles läuft nach Plan, wir steigen in Mainz ein und die Fahrt geht über Frankfurt Richtung Dresden.
Bis in Frankfurt eine Frau einsteigt, selbst wenn ich sie nicht gesehen hätte, der Geruch brannte in den Augen. Alkohol, vermischt mit Zigaretten und einem Schweißgeruch der kaum auszuhalten war. Prompt setzt sich die Frau neben meine Tochter. Rebecca trinkt keinen Alkohol, um so schlimmer ist der Geruch für sie. Leider kann man im Zug kein Fenster öffnen. Auch ist der Zug zu voll um sich an einen anderen Platz zu setzen. Nachdem die Frau noch einige Gläser Wein getrunken hat, steigt sie nach unendlich langen zwei Stunden aus. Rebecca und ich atmen auf und wir genießen die Weiterfahrt.
In Dresden angekommen machen wir uns am kommenden Vormittag auf den Weg zu Hildegard. Wir kennen uns schon länger aus dem Stoma-Forum, um so schöner ist es jetzt sie endlich zu sehen. Wir setzen uns ins Esszimmer und starten mit dem Interview. Sie sagt noch im Vorfeld, dass sie ja nicht viel zu erzählen hat. Aber ihr Krankheitsverlauf ist so interessant und auch traurig verlaufen, dass wir beide mit den Tränen zu kämpfen haben. Für Hildegard ist die Unterstützung ihrer Familie enorm wichtig, den Blasenkrebs hat sie besiegt.
Die Rückfahrt verläuft zum Glück ohne Probleme und wir sind um Mitternacht wieder zurück in Mainz.
Schlagwörter: Interview
Als ich die Überschrift *Horror im ICE* las, stellte ich mich innerlich auf irgentetwas Schlimmes ein… auf einen Unfall… eine Massenpanik… einen Überfall… beim Weiterlesen musste ich dann doch erleichtert grinsen… strenge Körpergerüche von Mitmenschen mögen mitunter störend sein… aber eine „Horrorfahrt“ würde ich das jetzt nicht nennen… für mich etwas zu drastisch formuliert.
Ein Trauma dürfte hoffentlich niemand davon getragen haben. 😉
Ich sehe es mittlerweile als Überlebenstrainig an 😀